Event Die Burgfrau von Oestrot
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VenueVolkstheater Berlin, Berlin, Germany
First Date14th November 1888
StatusProfessional
Primary GenreTheatre
Secondary Genre
    • Drama
Source
  • Web: Ibsen.net
Contributors
_CONTRIBIDSORT_NameName_contfunctIONIDFunctionCharacterNotes
426902Ibsen, HenrikHenrik Ibsen386Playwright
Works
Production NationalityGermany
Performance languageGerman
Further InformationSource: see reviews. No names on instrumental mentioned in the sources. / Reviews: Vossische Zeitung by Paul Schlenther (15 November 1888) / "Paul Schlenther / / 16.02.2012 / / Die Burgfrau von Oestrot am Volkstheater Berlin rezensiert von Paul Schlenther in: Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen (Vossische Zeitung), 15. November 1888 / / / / Theater, Musik, Konzerte rc. / — Im Volkstheater ist gestern der Versuch gemacht worden, unter dem Titel "Die Burgfrau von Oestrot" ein Schauspiel aufzuführen, dessen Original Henrik Ibsen vor mehr als dreißig Jahren verfaßt hat und das einen psychologisch merkwürdigen Vorgang aus der skandinavischen Geschichte behandelt. Das gut besuchte Haus klatschte lebhaft Beifall; trotzdem ist der Versuch nicht geglückt. Will man Ibsen geben, so muß man ihn mit vollem Verständniß geben. Dieses Verständniß fehlte dem größten Theil der Darsteller, und noch mehr fehlte es dem mir unbekannten Uebersetzer, welcher entweder deutsch so wenig versteht wie norwegisch oder zu den ausgemachtesten Todfeinden Henrik Ibsen’s und seiner Dichtung zählt. Die Uebersetzung ist von A bis Z ein Ding der Unmöglichkeit, und die Direktion ist sehr unvorsichtig gewesen, sich auf ein solches Deutsch einzulassen. Das durfte umso weniger geschehen, als Fräulein Emma Klingenfeld bereits vor 11 Jahren unter Theilnahme des Dichters eine vorzügliche Uebertragung von "Frau Inger auf Oestrot" bei Ackermann in München veröffentlicht hat. Den Gelehrten des Volkstheaters scheint diese Arbeit nicht bekannt zu sein. Zu den unbestrittensten Vorzügen Ibsen’s gehört seine Behandlung des Prosadialogs. Da darf nicht vom ersten besten Stümper gepfuscht werden. / P. S." / / National-Zeitung by Z. (15 November 1888) / "National-Zeitung / / 16.02.2012 / / Die Burgfrau von Oestrot am Volkstheater Berlin rezensiert von Z. in: National-Zeitung, Berlin, 15. November 1888 (No. 601, 41. Jahrgang). / / / / Kunst- und literarische Nachrichten. / Z. Gutzkow’s "Königslieutenant", der vor einigen Tagen im Berliner Theater... / / Nachdem wir zwei Akte des "Königslieutenants" gesehen hatten, blieb uns noch Zeit ein Blick in das Volkstheater zu thun, wo man das Schauspiel "Die Herrin von Oestrot" von Ibsen gab. Den meisten Zuschauern wird es unbekannt geblieben sein, daß dieses Drama vor neun oder zehn Jahren mit Frau Fiedler-Wurzbach als Frau Ingeborg schon ein Mal im Nationaltheater zur Aufführung gelangt ist. Die Wirkung war damals die eines Schattenspiels und so ist das Stück mit seinen verworrenen Episoden und seiner epischen Breite auch geblieben. Es trägt alle Spuren der Anfängerschaft und hat auf keiner deutschen Bühne Etwas zu suchen, am Wenigsten auf einem Theater, das dem schlichten Unterhaltungsbedürfniß der Massen Rechnung tragen will. Wir begreifen nicht, weshalb die Direktion des Volkstheaters durch solche Experimente ihre Stellung gefährdet, anstatt im klassischen Drama und im bürgerlichen Familienlustspiel von Iffland bis Benedix und Moser ihre Stärke zu suchen. Es sprach für den gesunden Sinn der Zuschauer, wenn sie heute trotz ihrer Gutmüthigkeit gegen das konfuse Drama kräftig protestirten. Wunderlich erscheint es Angesichts der Unmasse Dinte, die gegenwärtig über Ibsen ausgegossen wird, daß die Ibsenianer regelmäßig fortbleiben, wenn man sie braucht. In den Logen sahen wir fast nur Zuschauer, die durch ihren Beruf genöthigt waren, der Vorstellung beizuwohnen. Wer den Ibsenkultus nicht als Sport treibt, wird zugeben müssen, daß ein langweiligerer Abend als bei der Aufführung der "Herrin von Oestrot" in Berlin noch nicht da war."
Event Identifier78212
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